Korrekturmaßnahmen
sind Maßnahmen die ergriffen oder definiert werden nachdem ein Fehler aufgetreten ist.
Sie sind dazu geeignet, dass sich ein Fehler nicht wiederholt und sie sind nicht zwangsläufig identisch zu Vorbeugemaßnahmen, denn Vorbeugemaßnahmen sollen Fehler grundsätzlich verhindern, Korrektumaßnahmen nur deren Wiederholung.
Wird beispielsweis ein Mitarbeiter verletzt, ist dies nicht mehr Rückgängig zu machen. Es wäre bestenfalls durch geeignete Maßnahmen (Vorbeugemaßnahme: z.B. Sicherheitskleidung, Maschinenwartung ...) vermeidbar gewesen.
Eine Korrekturmaßnahme ist immer dann erforderlich, wenn etwas passiert ist. Also wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, würde der Brunnen abgedeckt.
Nun sagt der Volksmund aber auch "Aus Fehlern wird man klug."
Ist ein Fehler geschehen - und das wird auch bei dem besten QMS passieren - haben Sie die Chance sich mit den Ursachen zu befassen.
Was ist passiert und was war die Ursache dafür. Entsprechend können bzw. müssen Sie Maßnahmen egreifen, die dazu geeignet sind, dass sich der Fehler nicht wiederholt.
Ich habe bereits an anderer Stelle erwähnt, dass es bei den Korrekturmaßnahmen in aller Regel Sofortmaßnahmen gibt, aber auch Maßnahmen die später zu ergreifen sind.
Bei einem Unfall mit Personenschaden ist die medizinische Versorgung eine solche Sofortmaßnahme.
Bei einem Fehler, der sich auf die Funktion/Qualität eines Produktes auswirkt sind ggf. mehrere Maßnahmen denkbar. Fehlerhafte Produkte könnten u.U. als B Ware vermarktet werden.
Ist dies nicht möglich oder erwünscht wäre es ein Option die Produkte zuerst in einem Sperrlager zu lagern und entsprechend zu kennzeichnen bis der Fehler behoben ist.
Korrekttumaßnahmen wirken sich immer auf einen konkreten Fehler aus und legen fest, was in Zukunft zu tun ist um eine Wiederholung zu vermeiden. I.d.R. sind sie Anlass dafür die vorgelagerten Schritte zu überarbeiten.
Das ist weder ein Makel noch ein Beinbruch, denn es zeigt, dass Ihr QMS ein lebendiger Prozess ist.
Wichtig ist nur, dass Sie die geänderten Dokumente lenken und aus einem Fehler die korrekten Schlüsse ziehen.
In der Automobilindustrie kommt es so beispielsweise regelmäßig zu Rückruf-Aktionen.

