Funk

Funk

Funkgerät des mobilen Seefunks mit AIS

Ist das nicht Technik von gestern?
Braucht man das überhaupt noch? Wir haben doch Smart-Phones, Internet und sind bestens vernetzt.

Speziell im Bereich der Seefahrt (egal ob Binnen oder See) höre ich diese scheinbaren Argumente immer wieder.
Kaum jemand, der gerade seinen Sportbootführerschein bestanden hat erkennt die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit von Funk. Eben genau aus diesen oben genannten Gründen.

Als Schiffsführer kann es aber Situationen geben, in denen ich vielleicht keine Netzverbindung zum Telefonnetz habe. So blöd und konstruiert es klingen mag, mein Akku leer ist oder ein Notfall an Bord geschieht und das Handy, dass noch Akku hat nicht entsperrt werden kann, weil genau dessen Besitzer verunfallt ist.

Und selbst wenn man per Telefon z.B. Polizei oder Feuerwehr erreicht, was dann? Natürlich wissen landgestützte Einrichtungen wie Polizei, Rettungsdienst etc. wie die Rettungskette auf See zu alamieren ist. Aber es vergeht Zeit und manchmal ist Hilfe näher als man denkt.

Bei einem Funkspruch auf See (beispielsweise einer technischen Panne des Motors und der daraus resultierenden Manövrierunfähigkeit) kann es leicht passieren, dass man auf Grund läuft bevor die telefonisch angeforderte Hilfe eintrifft. Auch der Anruf beim Seenotrettungsdienst kann kontraproduktiv sein. Dabei könnte ggf. ein anderes Boot in Ihre Nähe problemlos einen Funkspruch mithören und spontan Hilfe leisten. Denn einen Funkspruch auf den UKW-Kanälen (10 im Binnenbereich) bzw. 16 im mobilen Seefunk hören alles Schiffsfunkstellen. 

Man muss keine "Quasselstrippe" oder ein Fan des CB-Funks sein um die Vorteile der allgemeinen Hörbarkeit als Vorteil zu erkennen. Und nein, ein CB-Funkgerät das ohne Funklizenz von Jedermann im "Jedermannfunk" betrieben werden kann ist auch keine echte Hilfe.
Sie gehen ja auch nicht mit Skischuhen zum Bergwandern, oder?

Bei der Ausbildung für die jeweiligen Funklizenzen (UBI, SRC oder LRC) lernen Sie die Rettungsketten und die korrekten Funkverfahren kennen, was sogar Spaß macht. In jedem Fall aber stellen Sie sich für Ihre nächste Fahrt im Binnen- und/oder Seebereich besser auf. 


Und auch an Land stehen die Ersthelfer wie Polizei, Feuerwehr, Notarzt etc. untereinander per Funk in Verbindung, denn in der Regel bricht die Technik, auf die wir uns berufen und verlassen, bei größeren Katastrophen (siehe Ahrthal oder Valencia) zusammen. Die komplette Infrastruktur für Strom, Gas, Wasser, Telekommunikation bricht dann zusammen und verhindert so oftmals, dass Ersthelfer wichtige Informationen für die Suche und Rettung erhalten. 

Funk ist hier oftmals die einzige Kommunikationsmöglichkeit. Oder glauben Sie, dass ein Einsatzleiter der Feuerwehr seine Truppenführer, Poilzei, Notärzte etc. telefonisch unterrichtet?

Außerdem ist Funk, egal ob See- oder Amateurfunk eine spannende Angelegenheit. Die Hürden für Amateurfunk sind hiebei recht hoch gesteckt, doch es gibt sein einiger Zeit eine neu Funkklasse für werdende Amateurfunker. Die Klasse N. Auf der Homepage des DARC wird aktuell (Stand 11/2024) ein kostenloser Onlinekurs zur Vorbereitung auf die Prüfung für die Amateurfunklizenz der Klasse N bereitgestellt.
Reinschnuppern kostet nichts. Wie gesagt, der Videolehrgang ist kostenlos. 
Vielleicht springt der Funke ja über.