Irland 2014

Irland 2014

Rund Irland in 14 Tagen
Von Kinsale nach Kinsale
Reisedaten: 20.06.2014 - 03.07.2014


Im Vergleich zu den bisherigen Törns haben wir uns für 2014 eine sportlich ambitionierte Aufgabe gestellt.

Rund Irland in 14 Tagen oder besser gesagt 10 Segeltagen.

10 Tage deshalb, weil wir 14 Urlaubstage geplant haben, der An- und Abreisetag zwar Urlaubstage aber selten Segeltage mit größeren Etappen sind und weil wir für Dublin und Belfast je einen ganzen Tag bzw. längeren Aufenthalt für die Stadtbesichtigung vorgesehen haben.​

Entstanden ist die Idee grob an einem stürmischen Tag an der Flensburger Förde. Helga, Markus und ich bereiteten uns hier eine Woche auf unsere praktische SSS-Prüfung vor. An diesem Tag jedoch war es auch für Schiffsführer mit entsprechender Erfahrung nicht sinnvoll auszulaufen.

Am Steg des DHH Glücksburg sinnierten also Markus und ich darüber, ob sich der jeweils andere zutrauen würde bei solchen Bedingungen zu segeln. Nachdem wir uns über unsere - ich möchte es nicht unbedingt Vorliebe nennen - positive Grundeinstellung zum Schwerwettersegeln "geoutet" hatten, sprachen wir das Thema bei anderen Kursteilnehmern an und fanden in Helga eine Verbündete.

Zeit, Ort und Revier wurden zunächst offen gelassen, das Projekt eines seglerisch anspruchsvollen Törns jedoch nicht mehr aus den Augen verloren.

Irgendwann dachten wir dann laut über "Rund-Irland" nach, obwohl uns da schon bewusst war, dass wir hierzu nicht nur eine gute Yacht, sondern auch ein passendes Team brauchten. Die Hanse 400, die wir in Kinsale bei Sovereign Sailing charterten bot Platz für 6 - 8 Personen.

Da der Salon frei bleiben sollte, bot sich eine Besatzungsstärke von 6 Personen bei kalter Koje an. Soweit unsere Idee, die noch weit von einem Plan war. Mit Karsten (der auch in allen anderen Törnberichten als routinierter und zuverlässiger Segler mit immenser Erfahrung erwähnt wird) fanden wir einen vierten Teilnehmer. Weitere Mitsegler konnten wir für diesen ambitionierten Törn nicht gewinnen. Teilweise weil bewährte Mitsegler keine 14 Tage Urlaub mehr hatten, weil dem Einen oder Anderen die Etmale und die damit verbundene Zahl an Nachtfahrten nicht zusagte oder schlicht und ergreifend auch, weil das gewählte Revier manchen Seglern mehr als Respekt abverlangt.  ​

Ohne den Eindruck erwecken zu wollen, wie gehörten zu den Unbelehrbaren oder Uneinsichtigen ging Markus an eine erste Routenplanung. Aufgrund seiner ohnehin vorhandenen Segelpraxis und der Tatsache, dass er nach seiner SSS-Prüfung schon wieder mehrere tausend Seemeilen im Kielwasser hinter sich gelassen hatte, bereitete sich Markus gerade auf seine SHS-Prüfung vor und war mehr als im Thema. 
Tiden und Gezeitenströme wurden bei der Vorplanung genauestens berücksichtigt und es stellte sich heraus, dass wir, wenn wir den Strom auf unserer Seite haben wollten, nicht selten erst gegen Mittag oder am späten Nachmittag auslaufen würden um durchschnittlich 90 - 100 sm pro Tag zu schaffen.
Diese Vorplanung wurde bei einer Teambesprechung bei Stefan erörtert und wir waren einander einig, dass wir in einem 4 Stunden-Wachsystem segeln würden. Urlaub sieht anders aus.​

Unser Schiff: Hanse 400

Unsere Hanse 400 hatte den geplanten Törn schon einige Male erfolgreich hinter sich gebracht. Unmittelbar vor unseren Törn gab es - so der Vercharterer, den Markus von früheren Törns als zuverlässigen und seriösen Vercharterer kennt, ein mehr oder weniger kleines technisches Problem, das noch nicht vollends behoben werden konnte, da die erforderlichen Ersatzteile für die Reparatur noch nicht eingetroffen waren. Irgendwie scheint das fast überall das gleiche zu sein. 

Das hatte zur Folge, dass der Autopilot nicht funktionierte. Aufgrund der erwarteten signifikanten Wellenhöhe in der Irischen See war dies für uns nicht wirklich eine nennenswerte Einschränkung. Den hätten wir ohnehin nicht einsetzen können. Was kritischer war, sich allerdings erst bei der ersten Nachtfahrt herausstellte, war der Umstand, dass die Kompassbeleuchtung an der gleichen Leitung wie der Autopilot hing und deswegen der Steuerkompass keine Eigenbeleuchtung hatte. Der in Rudernähe angebrachte Plotter diente als grobe Hilfe, war jedoch viel zu träge um danach steuern bzw. Kurs halten zu können ohne dabei Höhe zu verschenken.

Vermutlich konnte man zu dieser Zeit die KYACHTIC nach Einbruch der Dunkelheit an den Stirnlampen der Rudergänger erkennen. Dem Vermieter war dieser Umstand merkbar peinlich. Im Ergebnis wurde - mit Ausnahme des ABs - keines der gebuchten Extras berechnet. Zu allem Überfluss stellte sich nach dem ersten Tag auf See dann auch noch heraus, dass Stefans Koje permanent feucht ist. Die Ursache hierfür konnten wir, zu Stefans Entlastung, erst einige Tage später mit Sicherheit lokalisieren.

Der Ankerkasten war es, der undicht war und nicht Stefan. Aber eben nur an Steuerbord. Sobald das Schiff bei ausreichend Wind und entsprechender Welle durch die irische See pflügte, kam hier eine Dichtung an ihre Grenzen, wodurch immer wieder kleinere Mengen Seewasser an Steuerbord ihren Weg in Stefans Matratze suchten und fanden. Ein Problem, das wir durch großflächiges Auslegen von Plastikmüllsäcken auf der Matratze soweit beheben konnten, dass auch Stefan regelmäßig 3 3/4 Stunden trockenen Schlaf fand.

Abgesehen von diesen Schönheitsfehlern, die den Fundus an Anekdoten bereichern, bekamen wir mit der KYACHTIC ein stäbiges, zuverlässiges Schiff überlassen.


Freitag 20.06.2014 Schiffsübernahme

Seid gestern "regiert" Felipe VI. als König von Spanien und hat sogleich die schwere Aufgabe, die passenden Worte für das frühe Ausscheiden der spanischen Nationalelf - dem amtierenden Weltmeister -  bei der WM 2014 zu finden.

Die Tageszeitungen berichten darüber, dass in Berchtesgaden nach 11 Tagen Höhlenrettung Johann Westerhauser aus der Riesending-Schachthöhle befreit und an die Erdoberfläche gebracht wurde und wir, das sind Markus, Karsten, Helga und Stefan, brechen zu unserem ganz privaten kleinen Abenteuer auf. Ohne das Radio oder Fernsehen davon berichten würden. Na sowas.​

Während ich noch in der Küche sitze und meine ersten Eintragungen ins Reisetagebuch kritzle werden Markus und Karsten schon vom Shuttlebus aufgesammelt und sind auf dem Weg zu mir. Helga, reist aus einer anderen Ecke Deutschlands alleine nach Irland.Unser heutiges Ziel ist Kinsale, von wo aus wir mit einer Hanse 400 Irland umrunden möchten, sofern das Wind und Wetter zulassen. Es gibt einen Plan, erst ehrgeizige Tagesetappen und einen Point of no return und somit einen Plan B denn "We are a little bit crazy but we are not stupid."​

Unser Zeitfenster für diesen Törn ist, mit 10 Tagen reine Segelzeit, knapp bemessen, das wissen wir. Um ordentlich Strecke zu machen planen wir für die ersten vier Tage Nachtfahrten mit ein um dann zu entscheiden, ob wir an unserem Vorhaben festhalten oder zum gemächlichen Segeln übergehen werden.​

Unsere Anreise geht von Frankfurt/M über Amsterdam nach Cork, von wo aus wir mit dem Taxi nach Kinsale fahren um die erste Nacht in einer Pension zu übernachten.​

Kurzfristig hat es sich ergeben, dass die Hanse bereits die ganze Woche in der Marina liegt, so dass wir die Übernahme und Proviantierung schon am 20.06.2014 erledigen können. Wissend, oder eher ahnend, dass die Nacht vom 20. auf 21.06. für die kommenden Wochen der letzte Tag sein würde bei dem wir uns richtig ausschlafen können, buchten wir für diesen Anreisetag B&B. Im Nachhinein frage ich mich, warum der Schaden am Autopilot und der Kompassbeleuchtung nicht in dieser Woche durchgeführt werden konnte. Sind die Ersatzteile wirklich so schwer zu organisieren?

Die Zeit, die Markus und Karsten für einen ausführlichen Check der KYACHTIC benötigen, brauchten Helga und Stefan um den Proviant für den Törn einzukaufen. Unterwegs ist das ja bekanntlich schlecht. Hier kommt nämlich schon lange kein Wellerman mehr.​

Aber der Reihe nach.
Wie Karstens Protokoll ergab war das Inventar vollständig. Das Achterliek der Fock wies einen Riss auf, was noch in Ordnung gebracht wurde. Das Steuermodul und Heizung war wegen des bereits angesprochenen Wasserschadens ausgebaut.

Auch bei der Verproviantierung lief nicht alles von Anfang an nach Plan.
Die Marina und der Supermarkt liegen zu weit voneinander entfernt als das man die Unmengen (4 volle Einkaufswagen!), die wir für die bevorstehende Reise einzukaufen hatten, in Tüten zu Fuß zur Marina hätten bringen können. Der Lieferservice - so ein Aushang im Markt - war bis  17:00 Uhr möglich, was uns vor eine neue Aufgabe stellte, da wir den Einkauf etwa um diese Zeit starteten. Ein erstes zögerliches "Nachverhandeln" durch Helga, ob man bzgl. des Lieferservice eine Ausnahme machen würde (natürlich gegen Bares), ließ uns bei dem befragten Mitarbeiter auf Granit stoßen. Verständlich - die Angestellten möchten ja auch mal Feierabend haben und wenn wir Deutschen für eines bekannt sind, dann ja für Pünktlichkeit und Regeln.

Nachdem sich im Laufe der nächsten Stunde/n jedoch ein Einkaufswagen nach dem anderen füllte schaltete sich kurz vor 19:00 der Marktleiter ein indem er für uns (oder wohl eher für unseren Einkauf) eine extra Kasse besetzen lies, jemanden zum Einpacken beorderte und es sich nicht nehmen ließ, uns die Ware (ca. 350,00 €) persönlich zur Marina zu fahren, um hier das Trinkgeld, mit dem Hinweis auf den Umsatz, dankend abzulehnen.​

Nachdem alles an Bord verstaut war, erkundeten wir Kinsale wobei wir uns auf vorhandene Ortskenntnisse von Markus stützen konnten. Unser Weg führte uns ins White House, wo wir uns noch einmal eine richtig gute Mahlzeit gönnten. Schließlich wussten wir nicht, wann und was uns die kommenden Tage erwarten würde.


​Samstag/Sonntag 21.auf 22.06.2014
Wir frühstücken gegen 08:30 LT und ziehen um auf unser schwimmendes Heim die KYACHTIC, die für die kommenden Tage unser Zuhause sein wird.​

Wetter: Für die erste Woche setzen wir auf eine Kombination aus:
7 Tage Wettervorhersage von Wetterwelt, lokale Wettervorhersage, GRIB-Daten auf dem iPad, eigene Wetterbeobachtung sowie die Veränderungen von Baro- und Thermometer.

Nach einem feudalen Frühstück in unserer Pension beziehen wir heute unsere Hanse. Je eine Doppelkabine für Skipper Markus und Helga (ich schrieb "je"). Karsten und Stefan haben ihr Reich in der Bugkabine.
Gegen 10:00 LT beginnt Markus mit der Sicherheitsbelehrung und Verteilung der Notrollen.

  • Wassereinbruch: Stefan Vorschiff, Helga Achterschiff, Salon beide.
  • Feuer an Bord: Alle
  • MOB: Alle
  • Verlassen des Schiffs: Rettungsinsel inkl. Grabbag: Karsten und Stefan
  • Wachrhythmus: 4h
  • Wacheinteilung: 1 Wache Vorschiff; 2 Wache Achterschiff
  • Seenotsignalmittel: Markus und Karsten
  • Persönliche Sicherheitsausrüstung: automatische Rettungswesten mit Blitzlicht, 2 Life-Belts mit zwei Schnappschäkeln.

Uhrzeit =  BZ = UTC + 1h

Heute segeln/fahren wir nach Dingle. Für diese erste Etappe (128 nm) benötigen wir 17,5 Stunden in denen wir uns überwiegend der Unterwassergenua bedienen müssen. In Dingle haben wir einen Außenliegeplatz. Die Marina ist ok. Die Ansteuerung unproblematisch. Wir tanken 38 l Diesel und bezahlen 24,- € Liegegebühr.

Die erste Etappe an sich fordert die Mannschaft ein wenig, da wir noch nicht aufeinander eingespielt sind. Im Ergebnis rauscht das Großfall aus und erfordert nicht nur drei Bergeversuche sondern auch Stefans "Irland-Kappe" die durch eine freundliche Spende von Markus durch eine Scansail-Kappe ersetzt wird. Auf der Kreuz nimmt ein Spinlock-Beschlag (Klemme) Schaden. Als Ursache notiert der Skipper eine Kombination aus Materialermüdung und Fehlbedienung. Belassen wir es bei dieser Beschreibung.
In Dingle prüfen wir das defekte Hecklicht, ersetzen die Birne und ziehen den Kontakt nach.
Hatte uns Markus die Charterfirma nicht empfohlen?


Montag/Dienstag 23.auf 24.06.2014
Hier enden bereits meine privaten Reisetagebuchaufzeichnungen.
Der Wachrhythmus fordert schon seinen Tribut. Wir wollen von Dingle nach Killybags. Das sind 259 sm für die wir, wie sich herausstellen wird, gute 30 Stunden unterwegs sein werden. Die erste Nachtfahrt war - nennen wir es - entspannt. Bei 2 - 3 m Welle, geringer bis gar keiner Bewölkung haben wir ausreichenden Blick zu den Sternen, die es uns ermöglichen, den Kurs zu halten. Der Wachwechsel verläuft kurz und professionell. Jeder, der keine Wache hat, versucht in den verbleibenden 3,x Stunden so viel Schlaf wie möglich zu bekommen. Gegessen und getrunken wird währen der Wache in der wir uns mit belegten Broten, Keksen, Bifi, Reiswaffeln, warmen Tee usw. wach und auf den Beinen halten.

Die kommenden jeweils vier Wachwechsel stellen uns alle auf die Probe. Noch sind wir an Tag drei und vier und können unser Vorhaben abbrechen und auf gemütliches Segeln umstellen. Als wir allerdings gegen 00:30 in Killybegs an der Boje festmachen, haben wir seit Törnbeginn vor vier Tagen 389 sm geschafft und können nach 30 Stunden entspannt ausruhen und Kraft tanken ohne die nächste Wache zu "fürchten". In Killybegs gehen wir einkaufen und tanken 102 l Diesel. Speziell die Menge nachgetankten Diesels lässt und schlussfolgern, dass entweder der Motor einen außergewöhnlich hohen Verbrauch hat oder aber der Tank bei Übernahme unmöglich voll war. Nun ja, das lässt sich ja prüfen.

Für den Bojenliegeplatz müssen wir nichts bezahlen.


​Mittwoch/Donnerstag 25.auf 26.06.2014
Wir haben beschlossen unseren Plan in die Tat umzusetzen und legen Killybegs als unseren modifizierten Point of no Return fest. In den kommenden Stunden wollen wir nach Nordirland. Genauer gesagt nach Portrush. Auf dieser Etappe werden wir die Nordwestspitze Irlands passieren, mit wechselnden Tidenströmen zu tun haben und stellen uns darauf ein, für die kommenden 126 sm gute 24 Stunden zu benötigen, denn hier wird uns kein Strom "schieben".

Private Anmerkung: "Auf See und in der Ehe ist man in Gottes Hand."

OK, wir haben es nicht anders gewollt. Bislang waren wir ja im Atlantik unterwegs und haben uns die Nächte um die Ohren geschlagen. Am ersten Tag kochte Stefan noch wacker sein Sahnegeschnetzeltes, das bei allen gut ankam und trotz Seegang allseits vertragen wurde, jedoch aufgrund seines Erscheinngsbildes unterschiedliche Bezeichnungen bekam. Nun gut, schließlich ist Stefan ja auch kein Koch. Geschmeckt hat es dennoch und sollte auch erst mal die letzte vernünftige und warme Mahlzeit gewesen sein, die wir zu uns nehmen konnten.

Um  14:05 BZ legen wir am Mittwoch unter Maschine von unserer Boje ab und müssen die erste Stunde weiterhin motoren. Um 16:05 können wir den Motor mit der Fock unterstützen und eine weitere Stunde später sind wir ein Segelschiff, dass diesen Namen verdient. Von  16:05 bis 16:55 halten wir einen KAK von 305° den wir um 17:00 auf 25° in einen nordöstlichen Kurs ändern. Um 17:50 flaut der Wind auf 1 -2 Bft. ab und zwingt uns unter Berücksichtigung unseres Zeitplans wieder die arabischen Winde zur Hilfe zu nehmen.

Besagte Nachtfahrt lässt uns zweifeln, ob unsere Entscheidung, tatsächlich rund Irland zu fahren, richtig war. Aus dem  rabenschwarzen, keineswegs wolkenlosen Himmel kommen dicke Regentropfen die uns aufgrund unserer Motorfahrt mehr oder minder waagerecht von vorne ins Gesicht prasseln. Hatte ich schon erwähnt, dass Urlaub anders aussieht?

Am Ruder ist es jetzt sehr ungemütlich. Nicht nur wegen der Nässe und Kälte, sondern auch wegen der fehlenden Kompassbeleuchtung und zunehmender Welle. Wir sehen keine Sterne und die Sichtweite ist auch nicht besonders gut. Die Leucht-, Blitz- oder Blinkfeuer, die wir als Orientierung für unseren Kurs verwenden haben teilweise sehr lange Dunkelphasen, sind gelegentlich aus dem Wellental heraus nicht zu sehen oder kommen uns so vor, als würden sie - wie wir - auf dem Wasser tanzen. Wir müssen die ganze Zeit hochkonzentriert danach Ausschau halten und beziehen jeweils den Partner der eigenen Wache in dieses "Such die Leuchttonne" mit ein.

Der Plotter ist viel zu träge als das wir danach steuern könnten. Also starrt der jeweilige Rudergänger wie das Kaninchen auf die Schlange auf den Kompass und steuert hochkonzentriert den angesagten Kurs. Bei dieser Art Ruder zu gehen ist es unmöglich auch noch die Wellen so auszusteuern wie wir uns das wünschen würden. Im Ergebnis klatscht der Bug mehr als einmal in ein Wellental was weder dem Material noch den, in der Bugkabine, Schlafenden bekommt.

Stefan stellt die Behauptung auf mehr als ein Drittel seiner Pausenzeit im "Schwebezustand" verbracht zu haben. Dennoch handelte es sich bei diesem Zustand keineswegs um Schwerelosigkeit und der KYACHTIC auch nicht um ein Raumschiff. Die NASA verlangt richtig viel Geld für Parabelflüge. Hier war ein ähnliches Erlebnis "all inclusive".

​Nach annähernd 22 Stunden Fahrtzeit lag auch diese Etappe hinter uns. Insgesamt hatten wir bis Portrush 513 sm in unserem Kielwasser gelassen und somit voraussichtlich mehr als die Hälfte unserer Gesamtetappe hinter uns gebracht. Irgendwann sollte dann ja auch mal der entspannende Teil kommen. Von der Fußball-WM hatten wir während unserer Tage auf See nichts mitbekommen.

In Portrush selbst zahlen wir £ 20 für unseren Liegeplatz und machen um 12:00 längsseits an einem Ponton fest. Die Toiletten und Duschen sind in einer Garage untergebracht und sind funktionstüchtig.
Wir alle freuen uns auf einen Pub-Besuch.

In Gruppe G spielen heute USA : Deutschland. Mit Toren werden wir bei diesem Spiel nicht verwöhnt. In der 2. Halbzeit führt das 0:1 zum Sieg für die Deutsche Mannschaft, was Stefan mit einem lauten "Tooorjubel" im Pub zum Außenseiter macht. Helga, Markus und Karsten konnten sich zurück halten. Guinness verkaufte man dem Abtrünnigen dennoch weiterhin. Tja, die Iren und Briten sind eben doch Sportsmen.


Freitag 27.06.2014
Heute ist, im Verhältnis zu den bisherigen Etappen, ein kurzer Schlag nach Bangor (75 sm) angesagt. Die Aussicht auf diesen "Kurztörn" lässt mich über die Sinnhaftigkeit unseres Wachsystems nachdenken. Karsten und ich haben bei diesem System die A-Karte gezogen ohne das wir uns darüber beschweren wollten. Dennoch ist es bei diesem System eben so, dass wir weder einen Sonnenaufgang noch einen Sonnenuntergang erleben, da wir von 20:00 - 24:00 Uhr schlafen und in der Zeit von 04:00 bis 08:00 ebenfalls. Bis dato habe ich mich mit Wachsystemen nicht wirklich auseinander gesetzt, denke aber nun über Alternativsysteme im Zweiwachsystem nach, ohne am bisherigen System etwas ändern zu wollen.​

Der Erfahrung geschuldet, dass die Hundewache von 00:00 bis 04:00 deswegen Hundewache heißt, weil diejenigen, die sie haben arme Hunde sind, denke ich mir, dass es einerseits eine Art Wiedergutmachung  für diese Wache zur unchristlichsten aller Uhrzeiten geben muss (z.B. 6 Stunden Schlaf) und es außerdem jeden an Bord mal treffen muss. Es sei denn, es gibt triftige Gründe, die dagegen sprechen (z.B. Nachtblindheit o.ä.).

Nachstehendes System wird diesen Überlegungen gerecht:

Und ich beschließe, dieses System beim nächsten Langzeittörn zu erproben.

Bangor liegt unserem eigentlichen Etappenziel (Belfast) vorgelagert. Nach ausgiebigem Studium der mitgeführten nautischen Literatur beschließen wir, uns die Marinas in Belfast inkl. der lokalen Regularien nicht anzutun. Stattdessen wollen wir in der, als beschaulich und ruhig beschriebenen Marina, in Bangor einlaufen und den Rest des Tages  in Belfast verbringen. Man soll aber die Haut des Bären nicht verkaufen, bevor man den Bären erlegt hat und so hat der Herr auch vor diesen Erfolg den Schweiß gesetzt. 
Um unser Ziel möglichst früh zu erreichen und so noch etwas vom Tag zu haben, legen wir  pünktlich um 04:00 ab und verlassen Portrush. Auf unserem Kurs in Richtung Rathlin Sound läuft der Diesel mit 2500 rpm. Wir haben Wind gegen Strom. Die entstehende Welle trägt Sorge dafür, dass sich Karsten und Stefan in der Bugkabine mehr denn je "schwerelos" fühlen.

Die irische See (man beachte "Die" also feminin) zeigt sich divenhaft. Dagegen war der Atlantik ("Der" = maskulin) eher kumpelhaft. Es ist schon erstaunlich, welche Gedanken einem in der Zeit zwischen Abheben - Schwerelosigkeit und der Erkenntnis, dass es an Bord einer Hanse 400 keine Schwerelosigkeit gibt, in den Kopf schießen. Irgendwann - gefühlte 15 Minuten vor Ende der Freiwache - finden wir dann auch Schlaf.​

Im weiteren Verlauf nimmt die Bewölkung zunächst zu, es regnet sich ein und der Wind wächst langsam aber sicher auf Stärke 6, bei See 5 (grobe See). Als wir Fair Head 0,6 nm Stb. querab haben erzeugen der SE Wind mit 6 Bft. und 4 kn Strom gegen an einen chaotischen Seegang. Nun ja, wir haben es ja so gewollt.​

Dem Logbuch entnehme ich später, dass wir heute unter Segel konstant > 10 kn Fahrt machten und die Spitze bei 12,4 kn (auf einem ca. 60° zum Wind-Kurs) lag. Weiter ist dem Logbuch zu entnehmen, dass Wache I gegen 08:00 übernommen hatte. Da Karsten und Stefan Wache I waren, nahmen diese für sich den Ruhm der 12,4 kn in Anspruch. Alles andere kann - ebenfalls durch Logbucheintragungen - widerlegt werden, denn Helga und Markus (Wache II) übernahmen erst wieder um 12:00 Uhr die Verantwortung, die bei rasch abnehmendem Wind aus NE (1 - 2) keine Voraussetzungen für diese Geschwindigkeit bot.​

Als ob die beiden einen Packt geschlossen hätten, verlief deren Wache bei wolkenlosem Himmel, moderater See (2). Die Luftdruckveränderung von 1014 hPa um  04:00 auf 1008 hPa um 16:00 Uhr bleib ohne meteorologische Folgen.

Um 14:20 liegt die Hafeneinfahrt Bangor 0,5 sm voraus. Wir machen an Steg E, Liegeplatz 14 fest und füllen unseren Brauchwassertank.​

Die 36 £ Liegegebühr inkl. Strom/Wasser/Duschen ist die Marina allemal wert. Wir finden saubere Duschen und freundliches Personal. Gegen 16:30 fahren wir gemeinsam mit dem Zug nach Belfast und essen dort im Restaurant "Mumbai" sehr lecker. Mit 578 sm von 903 sm haben wir ein gutes Stück geschafft, sind uns aber auch dessen bewusst, dass die kommenden 325 sm durchaus nicht auf die leichte Schulter zu nehmen sind. Schließlich sind wir in einem der anspruchsvollsten Reviere überhaupt unterwegs.

Unser weiterer Plan sieht vor, von Samstag auf Sonntag nach Dublin (Dan Laoghaire)  zu segeln, den kompletten Montag in Dublin zu verbringen und die Reise am Dienstag fortzusetzen.


Samstag/Sonntag 28. auf 29.06.2014
Bevor wir uns an diesem sonnigen und wolkenlosen Samstag in Richtung Dublin aufmachen tanken wir wieder. Hätte man mich nach über einem Jahr gefragt, wie oft wir während unseres Törns Diesel gefasst haben, hätte ich raten müssen und hätte mich vermutlich auf 2x während der Fahrt und ein letztes Auffüllen vor Übergabe der Yacht festgelegt. So kann uns die Erinnerung täuschen. Mit 59 l füllen wir etwas mehr als 1/3 des Gesamttankvolumens nach und sind für die kommende Etappe mehr als gut gerüstet.​

Etwa 100 sm beträgt unsere Strecke zwischen Bangor und Dan Laoghaire. Natürlich wird die Strecke genau geplant, weswegen Karsten und Markus die exakte Distanz angeben können, was allerdings nur ein grober Anhaltspunkt ist, denn wir sind ja bevorzugt unter Segel unterwegs und rechnen damit, auch mal kreuzen zu müssen.​

Der Luftdruck liegt wieder bei 1014 hPa, die Wettervorhersage prognostiziert Wind aus N -NE 4 - 5 ansteigend auf 6. Sicht moderat bis gut. Sollte die Vorhersage zutreffen, schreit der tiefe Raumschot- bis Vorwindkurs förmlich nach der Spi. Aktuell interessiert uns das allerdings nur im Rahmen der Vorbetrachtung, denn den Zeitpunkt unseres Auslaufens planen wir nach der Tide und beschließen um 15:30 aufzubrechen.

Wir haben also genügend Zeit Belfast einen zweiten Besuch abzustatten.​

Um 15:30 legt Wache I ab, fährt zum Tanken und "schenkt" somit Wache II 1/2 Stunde.
Als wir Bangor endgültig mit vollem Tank bei Sonnenschein verlassen, setzen wir um 16:24 Groß und Fock und lassen nach ca. 30 Minuten die Ilse of Man 0,3 sm an Backbord liegen.

Auf einem klassischen Vorwindkurs und Kabbelwasser segeln wir vor dem Wind. Die Spi bleibt wo sie ist. Der Strom schiebt uns mit 6 - 6,5 kn Fahrt und wir sind abermals flott unterwegs. Pünktlich um 20:00 Uhr übernimmt Wache II (Helga und Markus) die Verantwortung für die Geschehnisse an Bord und refft das Groß um 20:35 sicherheitshalber. Wir machen auch so ausreichend Fahrt und die Vorhersage, die ab 20:00 zunehmende Winde auf ca. 6 Bft. verspricht, scheint zuzutreffen. Also Safety first bevor wir ggf. mitten in der Nacht bei zunehmendem Wind, entsprechender Welle und absoluter Finsternis auf dem Vordeck rumturnen müssen. Für 22:46 notiert Markus einen unbeleuchteten Segler auf Gegenkurs. Damit uns das, mit unserer schwachen Servicebatterie, nicht aus so ergeht, lassen wir ab 23:30 für die nächsten drei Stunden die Maschine mitlaufen.​

Die kommende Hundewache von 0:00 bis 04:00 Uhr sind beide Wachen aktiv. Gründe hierfür gibt es keine, denn die Wache verläuft ohne irgendwelche Aktionen wie Segel setzen oder bergen. Es kommt zu keiner "Feindberührung oder Sichtung", weder unbeleuchtete Segler oder Motorschiffe sind uns im Weg und wir sind auch weit genug draußen auf der Irischen See, dass wir uns keine Gedanken um Fischernetze machen müssen.​

Um 05:40 sind wir Höhe Rockabill und lassen den Leuchtturm Rockabill 0,7 sm Stb. querab liegen.
Um 07:10 holt Wache II das Reff aus dem Groß und wir sind wieder mit 88 qm Segelfläche unterwegs. Karsten und Stefan übernehmen das Schiff um 08:05 als Wache I und holen um 08:50, mit Erreichen der Dublin Bay, die Fock ein. Um 09:46 wird dann auch das Groß eingeholt und die Ansteuerung auf Dan Laoghaire unter Maschine fortgesetzt, wo wir unsere Etappe von 108 sm um 10:17 beenden und an Liegeplatz DS03 festmachen.
Der Liegeplatz am Steg kostet hier 3,60 €/m und wir bezahlen für 2 Tage 86,40 €.

Markus hält im Logbuch fest, dass die Servicebatterie relativ schnell in die Knie geht was vermutlich daran liegt, dass die KYACHTIC zwei Kühlschränke vorzuweisen hat.


Montag 30.06.2014
Am 30.06. genießen wir einen kompletten Hafenliegetag. Wir machen einen Ausflug nach Dublin mit kompletter Dublin Bus City Tour ( 1 + 2), besuchen den National Botanic Garden und besuchen The Temple Bar im Stadtteil Temple Bar. Nach all den positiven Landeindrücken stellen wir bei der Rückkehr auf unser Schiff fest, dass der Boiler mit Landstrom nicht funktioniert. Nun ja, was soll's, Landstrom war auf dieser Reise ohnehin ein seltener Luxus. Dennoch werden wir dieses Manko unserer Liste für die Schiffrückgabe hinzufügen.​

Nachdem wir bislang 685 sm erfolgreich hinter uns gebracht haben planen wir für Dienstag einen richtig kurzen Schlag nach Arklow. Dieses Etappenziel liegt gerade mal  36 sm südwestlich von Dan Laoghaire und bringt uns unserem Start/Ziel-Ort nicht nennenswert näher. Aber was soll's, wir haben morgen ja auch erst Dienstag und werden am Abend 720 sm hinter uns gelassen haben. Die restlichen 182 sm sind zwar nicht wegzudiskutieren und entsprechen durchaus der Strecke, die "normale" Segler bei gemütlicher Gangart in einer Woche zurück legen, entspricht aber auch einem Etmal, das wir auf diesem Törn bereits hinter uns gebracht haben. Also jetzt nur keine Panik.


Dienstag 01.07.2014
Das Logbuch benennt diesen Tag als Fahrtag 10. Tatsächlich sind wir natürlich schon länger unterwegs. Das spielt aber bei unserem ehrgeizigen Vorhaben keine Rolle.​

Um 10:05 laufen wir unter Maschine bei wolkenlosem Himmel und einem ausgeprägtem Hoch (1022 hPa) aus. Nur 10 Minuten später setzen wir Groß und Fock und machen die nächsten 75 Minuten bei ca. 2 Bft. östlichem Wind 6 kn Fahrt. Gegen 11:30 ist der Wind zu flau um das Schiff gegen den nördlich setzenden Strom voranzubringen. Auch finden wir keine Seebrise, die uns Segeln ernsthaft unterstützen würde, weswegen um 11:30 die Fock rein und der Motorkegel raus kommt. Die Reststrecke sind wir unter Maschine unterwegs, was unsere Motor/Segelbilanz nicht unbedingt aufbessert. Um 16:30 machen wir in Arklow an einem Ponton fest. Die Liegegebühr beträgt 30 €. Im Logbuch wird notiert, dass die Toiletten und Waschräume relativ weit weg sind. Mein persönlicher Eindruck relativiert das. In Arklow muss man zu den sanitären Anlagen ein Stück der Straße folgen. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass die Strecken, die wir bei anderen Marinas auf den ausgedehnten Steganlagen zurück gelegt haben (nicht nur in Irland), gelegentlich weiter waren als dieser Weg. Hier kam mir der Weg vermutlich deshalb weit vor, weil man zum Aufsuchen der Duschen und Toiletten die "Marina" verlassen musste.

Das Logbuch unseres Segeltörns zeigt, dass wir bislang 458 sm unter Maschine und  261 sm unter Segeln zurück gelegt haben. Seglern, die vorhaben das Eiland ausschließlich unter Segeln zu umrunden, soll diese Angabe veranschaulichen, dass sie hierfür entweder eine andere Jahreszeit oder insgesamt mehr Reisezeit einplanen müssen.


Mittwoch 02.07.2014 (Fahrtag 11)
Von Arklow geht es, zur unchristlichen Uhrzeit, um 02:15 auf zu unserem nächste Etappenziel  Kilmore Quay, das 51 sm von Arklow entfernt ist. Bei Wind der Stärke 0 - 1 Bft. sind wir gezwungen die gesamte Strecke zu motoren wobei wir die Drehzahl im Laufe der Fahrt step by step (auf 2200 rpm) erhöhen müssen, da wir gegen Wind und Strom fuhren. Um 11:20 legten wir am Kopf des rechten T-Steges an.​

Gegen Nachmittag (nur fürs Protokoll) kam dann gegen 13:00 mit 3 Bft. dann doch noch Wind auf. In den folgenden 6 Stunden fiel der Luftdruck von 1023 hPa (13:00) auf 1020 hPa (19:00) und der Wind nahm auf 4 - 5 Bft. zu. Jetzt wäre Segelwetter gewesen. In Kilmore Quay bezahlen wir 30 € Liegegebühr und 5 € für Strom.

Unterhalb der Spüle  holen wir an diesem Abend ca. 10 l Diesel/Seewassergemisch aus der Bilge.
Wir nutzen unsere frühe Ankunft dazu unser Schlafdefizit auszugleichen denn die Reststrecke Kilmore Quay nach Kinsale (137 sm) wird unsere Etappe für Fahrtag 12 + 13 sein.


​Donnerstag/Freitag  03.07. auf 04.07.2014 (Fahrtag 12 + 13)
Ich kann es gar nicht oft genug wiederholen, "wir haben es so gewollt und nun müssen wir da durch". Die letzte Etappe nach Kinsale wird über 26 Stunden dauern, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 5,3 sm entspricht.

Um 07:03 (ja so genau wurde das Logbuch geführt) dampfen wir ein in die Achterspring und fahren bis zur Ansteuerungstonne nach Sicht. Als ob sich die KYACHTIC für unsere letzte Etappe noch eine besondere Herausforderung aufgehoben hätte, löst sich beim Setzen der Fock das Fall und wickelt sich um die Rollreffanlage. Wir bergen die Fock, sortieren Schoten und Fallen und wollen die Fock erneut setzen. Nun versagt die Rollreffanlage aufgrund einer verbogenen Nut komplett. Segeln ist echt nichts für "Weicheier".
Also lassen wir die Fock eingeholt und binden bei stetig zunehmendem Wind (29 - 32 kn) das zweite Reff ins Groß.

Gegen 14:00 wird der, bis dahin wolkenlose Himmel, fast vollständig (7/8) von Wolken verdeckt. Der Wind bläst von da an kontinuierlich aus SW mit 6-7 Bft.​

Die See zeigt sich mit einem Seegang von 4- 5 so, wie man es bei diesen Verhältnissen erwartet. Die Motivation der jeweiligen Wachen, bei gefühlten unendlichen Wachwechseln, hält sich in Grenzen. Wir funktionieren einfach nur noch. Daran kann auch die Delphin-Familie, die uns fast eine Stunde lang begleitet und großen Spaß an den hohen Wellen zu haben scheint, nichts ändern. Wir sind so sehr auf unsere Wache, Durchhalten und Funktionieren fixiert, dass niemand auf die Idee kommt, die wenigen Schritte unter Deck zu gehen, Stefans Foto aus der Schublade zu holen und die Weggefährten auf Zeit zu fotografieren. Heute ärgere ich mich maßlos darüber, denn da wären tolle Bilder entstanden. An der Delphin-Schule lag es nicht.​

Irgendwann ging dann aber auch diese Etappe, zu Ende. Um 09:13 machen wir in Kinsale fest und haben 903 sm zurück gelegt.


​Abschließend trägt Markus noch folgende Kommentare ins Logbuch ein:

  • Achterliek der Fock etwas weiter oben an der Naht eingerissen (beim Zusammenlegen der Fock bemerkt).
  • Bei Spritzwasser dringt Wasser ins Schiff; sowohl an BB oberhalb des Kartentisches als auch in der Vorkabine an Stb. Ursache unklar.
  • Unter der Spüle steht wieder Brackwasser (ca.  6 - 7 l)

Die Bootsrückgabe erfolgt am  05.07.. Vorher haben wir noch 93l Diesel nachgetankt. Hiervon werden uns nur 60l berechnet. Ich schließe meinen Reisebericht mit dem, für diesen Törn, letzten Kommentar oder Eintrag unseres Skippers.

"Hiermit geht ein zeitweise anstrengender aber interessanter Törn zu Ende, Irland ist zweifelsohne eine Reise wert."