Lichtverschmutzung
Schon alleine das Wort stellt die Tatsachen auf den Kopf. Denn im Gegensatz zur Umweltverschmutzung, der Luftverschmutzung etc. steht hier nicht der Begriff dessen was verschmutzt wird am Wortanfang, sondern der Verursacher.
Bringen Sie das mal einem Mitbürger mit Migrationshintergrund bei, der sich darum bemüht die Gesetzmäßigkeiten der deutschen Sprache zu erlernen.
Hier werden Opfer und Täter "vertauscht" und auch sonst sind wir in dieser Frage nicht wirklich konsequent. An Silvester sind die Stimmen von Naturfreunden und Umweltschützern immer besonders laut, wenn es darum geht beispielsweise Haustiere oder auch wild lebende Tiere vor den Ereignissen wie:
- Lichtblitzen
- Lautes Knallen
- Feinstaub ...
zu schützen. Auch den Rest des Jahres leiden Wildtiere darunter, dass der normale Tag- Nachtrhythmus nachhaltig gestört wird, weil es selbst in tendenziell ländlichen Gebieten nicht mehr richtig dunkel wird. Das hat auf diverse Entwicklungen Einfluss, denn Beutetiere entdecken ggf. ihre Jäger aufgrund der "besseren" Lichtverhältnisse. Jäger sind weniger erfolgreich und die Population der Jäger nimmt, infolge eines reduzierten Nahrungsangebotes, ab. Im Gegenzug nimmt die Population der Beutetiere (oftmals Nager) exponentiell zu, was zu einem Problem werden kann.
Inzwischen gibt es sogenannte Lichtschutzgebiete. Also Gebiete in denen es besonders dunkel ist.
Sternforscher erfreuen sich daran ebenso wie die Natur. Nur leider werden solche Orte immer seltener.
Umso verwunderlicher ist es dann, dass wir in vielen Orten nachts Gebäude anstrahlen.
Dome, Kathetralen, Kirchen, alte Rathäuser, Brücken oder Regierungsgebäude.
Und ich frage mich, ob das sein muss. Wir reden vom Energiesparen.
Inzwischen habe ich gelesen, dass die EU beschlossen hat, den Stromverbrauch von Staubsaugern weiter zu reduzieren (die Staubsauger EU Wattbeschränkung). Ziel ist es, umweltfreundlichere Staubsauger auf den Markt zu bringen und so die Klimaschutzziele der EU bis 2030 zu erreichen.
Entschuldigung, wenn ich das lese bin ich irgendwie lost.
Staubsauger mit hohem Energieverbrauch schädigen also die Umwelt. OK, das lasse ich mal so stehen. Weniger ist sicher besser. Es handelt sich aber doch noch nach wie vor um Stromverbrauch. 900 Watt (0,9 kW) sollen also jetzt unterschritten werden.
Im Gegenzug sollen wir aber alle mit E-Autos fahren. Der Umwelt zuliebe. Diese haben eine modellabhängige Leistung zwischen 3,7 kw und 22 kW. Somit entspricht ein Elektoauto 3 bis 24,4 Staubsaugern der neuen Verbrauchsvorgabe.
Der Feinstaubeintrag und der Anteil an Microplastik nimmt durch "Stromer" vs. Verbrenner aber nicht ab, denn hierfür sind ja u.A. Reifenabrieb und die Menge sowie Zusammensetzung der verwendeten Kunststoffe verantwortlich.
So spannend diese Zusammenhänge nun mal sind, möchte ich dennoch auf die Umweltbelastung durch Licht zurück kommen.
- Uns allen ist klar, dass wir besser schlafen wenn es dunkel ist.
- Das die Tierwelt davon profitiert wenn die Nächte wieder dunkel sind.
- Das weniger Licht auch ein geringerer Impact für die jeweilige Artenpopulation bedeutet und somit einen geringeren Eingriff in das Gleichgewicht der Natur darstellt.
- Das weniger flutlichtartige Beleuchtungen unserer sehenswerten Bauwerke bei Nacht den Kommunen Geld spart und spätestens hier sollte doch der letzte Kämmerer hellhörig werden.
Wir hören täglich, dass es der Witschaft und somit auch den Kommunen wirtschaftlich schlecht geht. Darum sollen der Hebesatz der Grundsteuer erheblich angehoben werden und überall, wo sich nicht schnell und laut Widerspruch auftut, wird der Rotstift angesetzt. Dabei gibt es eigentlich nur Verlierer.
- Verlierer in Sachen Kunst
- Verlierer in Sachen sozialer Wohnungsbau
- Verlierer bei Kindertagesstätten und Schulen (Schulsport)
- Verlierer im Bereich nachschulisches Freizeitangebot (Sportstätten)
- Verlierer bei Vereinen, die auf kommunale Zuschüsse angewiesen sind
- Verlierer bei der Unterstützung sozial schwacher Menschen ...
Mit der Nachtbeleuchtung ist es wie mit dem Fasten. Am einfachsten ist es auf das zu verzichten, was man ohnehin nicht mag oder braucht.